Mittwoch, 25. Mai 2011

Feuer am Dach x 2

Einer der Vorteile, bei einer globalen Firma zu arbeiten, besteht darin, dass man immer irgendwie einen Chef in NY hat, von dem man sich zum Mittagessen einladen lassen kann. Und der hat wiederum eine Assistentin mit den besten Tipps zum Ausgehen und Einkaufen (was man von NY erwartet halt).

Ein Nachteil besteht darin, im NY Office keine Zutrittsberechtigungskarte ausgestellt zu kriegen. Das ist nicht weiter tragisch, solange man nicht den fatalen Fehler begeht, vom 10. in den 11. Stock ins nächste Büro eben mal über’s Stiegenhaus gehen zu wollen. Dann findet man sich nämlich urplötzlich in der Situation, dass man im 11. Stock mangels Badge nicht mehr rein kann. Und auch nicht im 12. und im 9. Also bleibt nur der Weg ins Erdgeschoss. Was insofern peinlich ist als die Bewegungsmelder auf der Fluchttreppe unweigerlich einen extrem schrillen Feueralarm auslösen.

Nach der Aufregung entspanne ich mich im 230 Fifth, einer äußerst coolen Dachterrassen-Bar mit Palmen. Und: In diesem Land arbeitet man im Service und meint das auch so. Das heißt, als allein ankommender Mann werde ich von einer bildhübschen Kellnerin mit breitestem Lächeln begrüßt und krieg gleich mal ein nettes Kompliment ab. Wenn ich nicht wüsste, dass das Teil des Jobverständnisses ist, käme ich mir Länge mal Breite angebraten vor. So aber stelle ich höchstens fest: Es hat mir noch nie jemand mit so viel Charme meine Kreditkarte abgeluchst.

P.S. Das Cornelia Street Café, wo wir noch einen lauschigen Logenplatz im Freien ergattern, wird zwar in jedem Reiseführer empfohlen und serviert österreichischen Grünen Veltliner. Aber lasst Euch sagen: Wir haben die ganze Woche nicht so zweitklassig gegessen wie dort.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen