Montag, 14. Dezember 2009

Was Aliens alles nicht dürfen

"Aliens shall not be employed in China without permission of the competent autorities". Das ist so. Da fährt der Zug drüber. So steht es nämlich auf der Departure Card von der chinesischen Volksrepublik.

Aber wie ist das jetzt eigentlich genau? Zum Beispiel, wenn ich jetzt ein Alien im Besitz einer gültigen Arbeitserlaubnis bin, die aber von einer inkompetenten Behörde ausgestellt wurde? Oder kann die per definitionem höchstens eine ungültige Arbeitserlaubnis ausstellen, und die bringt mir ja dann als normal sterblichem Alien nichts.

Die Schwierigkeit für die Judikatur liegt vor allem auch darin, Präzedenzfälle zu finden. Die Anzahl der Aliens, die mit Arbeitserlaubnis einer inkomptetenten Behörde in China angestellt und bei der Schwarzarbeit erwischt wurden, hält sich wahrscheinlich in engen Grenzen.

Die Verbotene Stadt

Wir tun mal ganz arm und kurieren unseren Jet-Lag mit ausgiebig Schlaf und einem kaiserlichen Frühstück, bevor wir gestärkt und mit noch einem T-Shirt mehr an als gestern die Verbotene Stadt betreten und feststellen, dass wohl grad nicht Hauptreisezeit sein kann. Wir sind zwar nicht die einzigen Besucher auf weiter Flur, aber das Gelände hat durchaus noch Kapazitätsreserven für einige japanische, amerikanische oder selbst österreichische Busreisegruppen. Ich werde das dem Matratzenfahrtenanbieter meines Vertrauens bei Gelegenheit als heißen Tipp stecken. Bei der Kälte wundert es mich aber nicht, das die meisten Leute eine andere Jahreszeit bevorzugen.

Im Moment jedoch empfinden wir es als recht angenehm, dass wir zum Beispiel im klitzekleinen Teehaus im kaiserlichen Garten noch spielend leicht Platz finden, unser Heißgetränk im Sitzen einzunehmen. So ziehen wir durch die ganze große Stadt, um in der Abendsonne noch den Kohlehügel zu erklimmen.

Sogar zu unserer Peking-Ente kommen wir noch am Flughafen. Allerdings haben die Erwartungen die diesbezügliche Realität bei weitem übertroffen.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Wir sind dann mal weg

Liebe alle,

wir sind in China. Das liegt zwar nicht geografisch am Weg nach Vietnam, aber ökonomisch. In dem Sinne, dass Air China günstige Flüge München - Peking - Ho Chi Minh City anbietet, die uns auch noch anderthalb Stopp-Over Tage hier bescheren.

Nach zwei Schritten raus aus dem Hotel sprechen uns zwei Kunststudenten an, die um die Ecke ihre Werke zufällig noch den letzten Tag zeigen... Wir lassen uns drauf ein und folgen ihnen in das übernächste Haus. Einen kurzen Moment beschleicht uns ein mulmiges Gefühl, als wir mit dem Lift grad ins vierte Untergeschoß fahren, wo schließlich tatsächlich eine kleine Gallerie aufgebaut ist. Die Werke sind sehr traditionell und die Enttäuschung groß, dass heute keine Kunst von Peking in die Schweiz verkauft wird.

Für den Lama Tempel bleibt gerade mal eine Stunde. Der Stil erinnert an Tibet bzw., da ich dort noch nie war, erinnert mich die Anlage an das Bild, das ich von Tibet habe. Das verwundert ja nicht beim Lama Tempel. Mehr hingegen verwundert mich, dass, vereinzelt aber doch, die Chinesen im Tempel auch beten (dürfen). Wir hingegen frieren in erster Linie. Vom Schneefall vor einem Monat sind die letzten Reste noch sichtbar, entsprechend dünn gesät sind um diese Jahreszeit die Tage mit Tauwetter.

Wir tauen erst wieder in einem vegetarischen Restaurant auf, wo an diesem späten Sonntagnachmittag verschiedenstes Publikum hereinschneit: Vom Familienausflug bis zu allein stehenden jungen Frauen, die einen solchen für die Zukunft anbahnen wollen...

Gestärkt lassen wir uns zum Tian'anmen-Platz fahren. Das vordere Tor ist schön beleuchtet. Die Kälte kriecht abends feucht durch die Jacke. Im Dashalan Viertel sehen wir uns plötzlich in einer Strasse wie einer kolonialen Filmkulisse. Historische Gebäude wurden wieder aufgebaut und beherbergen jetzt Starbucks & Co. Eine historische Straßenbahn gleitet inmitten dieser künstlichen Welt.