Donnerstag, 26. Mai 2011

Aussie gegen Ami, das nenn’ ich Brutalität

So gemütlich kann ein Tag sein! Wir streunen ausgiebig vom durch’s Greenwich Village und kommen sogar zum Kartenschreiben! (Eh nur ganz wenige, seid nicht traurig, wenn Ihr nicht auf der Empfängerliste steht… Aber lasst es mich wissen, dann gibt’s beim nächsten Mal garantiert eine, Ehrenwort!)

Bei Vorbeigehen sehen wir: CB’s Comedy Club. Keine Ahnung, was dort auf welchem Niveau geboten wird, aber der Herr am anderen Ende der Telefonnummer reserviert uns gerne Karten für heute Abend.

Die Zeit bis dahin vertreiben wir uns mit den beiden Dingen, die NY wohl am besten zu bieten hat: Shoppen in SoHo und Speisen beim Italiener.

Unser Spaßkeller stellt sich zunächst als überklimatisierter Kühlschrank vor, füllt sich aber mit etwa 20 Leuten, von denen bekanntlich jeder mit 100W heizt. Macht einen Heizstrahler, alles in allem. Die Stimmung heizt zusätzlich die Vorschrift an, dass jeder zwei Drinks in 1 ½ Stunden konsumieren muss. Nicht nur deswegen entpuppt sich das halbe Dutzend Comedians, die nacheinander auftreten, großteils als ziemlich talentiert.

Alles kreist immer wieder um die beiden Matrosen, die die hübschen Hispano-New Yorkerinnen angeblich nicht eben erst aus Anlass der Fleet Week aufgezwickt haben, sondern schon seit einem Jahr kennen (seit voriger Fleet Week?), und um die beiden Australierinnen mit einem dermaßen großen Mundwerk, dass sich ihre Ehemänner in den Boden schämen und sogar der Club-Besitzer dezent darauf hinweist, dass die Gäste zahlen, um die Show auf der Bühne zu sehen, nicht die im Publikum.

Und der Rest des Programms dreht sich um Sex, auf einem Niveau, wo die Frage, ob sich die Australier nun den Sack rasieren oder nicht, zu den harmlosen gehört. So ein Kabarett ist den Amerikanern kein Problem, aber ein (ohnehin nur halb) entblößter Busen im Fernsehen ein Skandal. Scheint mir jetzt ein bisschen doppelbödig.

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