Samstag, 30. Mai 2009

Netnakisum

Meine Beziehung mit einer Kulturmanagerin bringt es mit sich, dass ich mich in letzter Zeit öfters mal auf einer Veranstaltung der U30 Kultur wiederfinde: U30 Künstler, U30 Quadratmeter, U30 Franken, U30 Besucher.

Den Vorschlag, in ein Berner Keller-Atelier zu einem Konzert mitzukommen, begrüße ich entsprechend freudig, nachdem ich mich versichere, dass die Besucher dieser Konzertreihe nicht Punk-Rock, sondern erlesener Jazz in intimer Atmosphäre erwartet (s.o. unter "Quadratmeter"). Beim Betreten des Kellergewölbes fallen die vier Stühle vorne ins Auge: Meine Bemerkung, das passe für ein Streichquartett, trifft ins Schwarze: Es treten vier junge Österreicherinnen im Winzer-Dirndl auf und versetzen uns zunächst musikalisch in einen Wiener Heurigen.

Als ich die Kinnlade wieder zu bringe, crossen sie langsam over nach Neapel, Russland, Kuba, ins Land des Tangos, Jazzland und zu alpenländischen Jodlern, Anton Karas und dem Musikantenstadel. Dazu Gesang, Mimik, nie ohne das gewisse Augenzwinkern, das auf dem Weg zum Schweizer Publikum manchmal irgendwo hängenbleibt...

Die jungen Künstlerinnen nennen sich übrigens Netnakisum. Unter den ersten fünf richtigen Zuschriften, wie es zu diesem Namen kommt, wird der Hauptpreis verlost.

Freitag, 8. Mai 2009

Kontrolle ist gut. Selbst-Kontrolle wäre besser.

Ein Kollege, dem ich von Berufswegen auf die Finger zu schauen hab, kommt sich offenbar nicht nur kontrolliert sondern verfolgt vor. Heute meint er, es fehlen mir nur noch scharzer Mantel und Stiefel... (zum SS Schergen).

So schnell geht das in diesem Land. Weil sich seine Bewohner nie einer NS Vergangenheit stellen mussten, sind manche mit deplatzierten Scherzen schnell zur Stelle. Ich nenne das im besten Fall unsensibel.